Therapien
Osteopathie
Osteopathie ist eine eigenständige Form der Medizin, bei der sowohl die Diagnose als auch die Therapie ausschließlich mit den Händen erfolgt. Funktionsstörungen werden durch Spüren und Ertasten identifiziert und behandelt.
Das setzt eine gute Schulung, aber auch genaue anatomische Kenntnisse voraus. Das vorrangige Ziel osteopathischer Anwendungen ist es, die Beweglichkeit wiederherzustellen, indem Blockaden gelöst werden. Dabei geht es nicht allein um die Behandlung einzelner Symptome, sondern vielmehr darum, die Ursachen von Beschwerden zu finden. Die Patientin wird in ihrer Gesamtheit betrachtet – zum einen in der Einheit von Körper, Geist und Seele und zum anderen in ihrer körperlichen Einheit auf allen Ebenen.
Die osteopathische Medizin baut auf drei große Säulen:
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die viszerale Osteopathie
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die cranio-sacrale Osteopathie
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die parietale Osteopathie
Meine 5-jährige Ausbildung zur Osteopathin war der Beginn für eine neue Leidenschaft: mein nicht mehr endendes Interesse, meine Techniken in diesem Bereich zu verfeinern. Meine besondere Vorliebe gilt den viszeralen und den cranialen Techniken der Osteopathie.
Viszerale Osteopathie
Die viszerale Osteopathie widmet sich dem Behandeln der inneren Organe. Hier werden Magen-Darmtrakt, Leber, Blase und andere innere Organe direkt und sanft behandelt. Das führt oft zu einem schnellen Erfolg bzw. zur Schmerzlinderung. Die meisten inneren Organe sind von einem bindegewebsartigen Netz, dem Bauchfell, umhüllt. Dadurch sind sie verbindend und gleichzeitig trennend zu anderen Strukturen. Innerhalb ihrer Faszien entwickeln die Organe auch eine Eigenbewegung. Die Atembewegung unserer Lunge ist zum Beispiel eine solche Eigenbewegung. Fehlhaltungen, Entzündungen oder Operationen können zu Einschränkungen und Verklebungen führen, die wiederum funktionelle Probleme z. B. bei Blase, Uterus, Prostata und anderen inneren Organen hervorrufen. Strukturen, die ich der Anamnese als zu gespannt gefühlt und ertastet habe, behandle ich mit osteopathischen Techniken und nehme positiven Einfluss auf die innere Balance.
Cranio-sacrale Osteopathie
Feine Bewegungen der Schädelknochen, des Kreuzbeines und der Hirn- bzw. Bindegewebshäute werden bei dieser osteopathischen Technik von mir erspürt und beurteilt. Die Bedeutung der Cerebrospinalflüssigkeit (Liquor) ist enorm für unseren Körper. Diese Flüssigkeit wird im Gehirn gebildet und über den ganzen Körper geflutet. Sie beinhaltet wichtige Nährstoffe und leitet diese an Gehirn und Nerven weiter.
Die Theorie geht davon aus, dass es neben dem Puls und dem Atemrhythmus noch andere Schwingungen im Körper gibt, die auf Körperflüssigkeiten und umliegendes Gewebe übertragen werden. Der Rhythmus dieser Flüssigkeitsbewegung dient, neben der Festigkeit an den Schädelknochen, als weiteres diagnostisches Mittel. Eine Veränderung dieses cranialen Rhythmus könnte unter Umständen im Zusammenhang mit unserem hormonellen System, dem Immunsystem der Atmung und dem Nervensystem stehen. Eine zu hohe oder zu lange andauernde psycho-emotionale Belastung ist möglicherweise verantwortlich für das Entstehen von Autoimmunerkrankungen und Infektanfälligkeit.
Durch die craniale Behandlung kann es zu einer tiefen Entspannung und einer Balance des vegetativen Nervensystems kommen, was zu einer Regulation des angespannten Zustandes führt.
Parietale Osteopathie
Die parietale Osteopathie ist der Bereich der Osteopathie, der sich dem gesamten Muskel-Skelett-System widmet und Faszien, Muskeln, Knochen und Gelenke ganzheitlich einbezieht. Jede Aktion unseres Nervensystems hat eine Auswirkung auf Spannung und Entspannung, deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sich unser Wohlbefinden auch in Haltung und Bewegung ausdrückt. Ist unsere Wirbelsäule blockiert, kann das zum Beispiel Schwindel oder Ohrgeräusche auslösen. Dort wo sich die Symptome zeigen, liegt häufig nicht die Ursache. Schmerzen und starke Muskel- oder Faszienzüge können unsere Statik stark beeinflussen.
Bei Ihrem Besuch in meiner Praxis achte ich auf die Beweglichkeit des Körpers in seiner Gesamtheit. Meistens stehen wir gemeinsam vor einem Spiegel und schauen auf Statik und Asymmetrien Ihres Körpers. Ich ertaste Einschränkungen und löse die Blockaden mit verschiedenen Techniken. Das kann eine sanfte, ausbalancierende Muskeltechnik sein, aber auch eine manuelle Mobilisation oder die Manipulation mit Impuls. Der Körper kann dann möglicherweise in eine gesunde und schmerzfreie Position zurückfinden, die Bewegungen werden geschmeidiger und Verspannungen langfristig gelöst.
Somatic Experiencing®
Somatic Experiencing (kurz: SE) bedeutet so viel wie körperliches Erleben. SE ist eine Schulung der Körperwahrnehmung. Sie bietet den Patientinnen die Möglichkeit zur Selbstregulation in belastenden Situationen. Die Methode verfolgt einen körperorientierten Ansatz zur Lösung von traumatischem Stress. Dieser Stress rührt jedoch nicht aus einem bestimmten Ereignis, sondern sitzt im Nervensystem der betroffenen Person. Wenn sich die geballte Energie, die für eine Notsituation mobilisiert wurde, nicht entladen kann und unseren Körper weiterhin in Alarmbereitschaft hält, entsteht ein Trauma. Der Traumaforscher und -therapeut Dr. Peter Levine entwickelte die Behandlungsweise, mit deren Hilfe Angst und Immobilität entkoppelt werden können. SE arbeitet dabei ressourcenorientiert, also mit bereits bestehenden Fähigkeiten und positiven Erfahrungen, die die Betroffenen in sich tragen. Es werden körperlich wahrnehmbare „Ich kann“-Erlebnisse geschaffen, um ihnen ein Gefühl von Selbstwirksamkeit zurückzugeben.
Im Gespräch und im Kontakt mit mir als Therapeutin geht es immer wieder darum, körperliche Reaktionen ins Bewusstsein zu bringen und sich mit seiner Fähigkeit zur Selbstregulation wahrzunehmen. Sie lernen die Reaktion Ihres Körpers auf stressige Situationen kennen und regulieren.
Die Methoden und Erkenntnisse von SE kommen aus den Bereichen der Anatomie, der neurowissenschaftlichen Forschung und der Psychoneuroimmunologie. Ich selbst begegnete diesem Thema zum ersten Mal auf einem Osteopathie-Kongress über die Polyvagaltheorie nach Steven Porges. Porges forscht über den Selbstheilungsnerv (Nervus vagus).
Vor allem die Erkenntnisse zu den Auswirkungen auf unser Wohlbefinden und unsere körperlichen Reaktionen, die mit der Irritation dieses Nervs zu tun haben, verfolge ich mit großem Interesse und setze sie in meiner Praxis um.
Ohr-Akupunktur
Die Auriculotherapie ist eine Form der Alternativmedizin. Sie beruht darauf, dass unser Ohr ein Microsystem ist, das den gesamten Körper auf der Ohrmuschel abbildet. Mithilfe von Nadeln werden am Ohr Punkte aktiviert, die mit bestimmten Körperbereichen und/oder Organen in Verbindung stehen.
„Im Ohr steckt der ganze Mensch.“
Der französische Arzt Dr. Paul Nogier entdeckte in den 1950-er Jahren, dass sich im Ohr Störungen unseres Körpers widerspiegeln. Seiner Beobachtung nach hatten Patienten, die unter psychischen Problemen litten, nach Ohrakupunkturen auch weniger körperliche Probleme.
In meinen Behandlungen kommen verschiedene Nadeln zum Einsatz:
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lange Nadeln, die ca. 20 Minuten am Ohr bleiben und deren Lage anhand der Pulsdiagnostik bestimmt wird
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kurze Dauernadeln, die bis zu einer Woche im Ohr bleiben können und an druckschmerzhaften Punkten gesetzt werden.
Durch die Akupunktur am Ohr werden bestimmte Zonen aktiviert, die sich positiv auf Schmerzen und auch auf Stimmungszustände auswirken können. Die Auriculotherapie ist für mich die ideale Unterstützung von physischen und psychischen Problemen. Meine Berufs- und Lebenserfahrung zeigt mir immer wieder, dass körperliche Probleme oft mit seelischen verknüpft sind. Die Unterstützung durch die Ohrakupunktur ist eine absolute Bereicherung.